Weltweit sammeln Online-User ihr Wissen auf Wikipedia, der ersten kostenlosen Enzyklopädie im Internet – bisher sind es 328.000 Artikel in 40 Sprachen.
Rilke ist 1926 am 29., nicht am 27. Dezember gestorben. Da muss sich Bücherfresser getäuscht haben. Denkfabrik drückt die Delete-Taste. Er veröffentlicht den „Panther“ von Rilke auf www.wikipedia.de – der deutschen Seite der größten freien Enzyklopädie im Internet. Wikipedia wächst durch die Mitarbeit ihrer Leser, die dort nicht nur Informationen suchen und lesen, sondern auch neue Artikel schreiben und bestehende verbessern können. Wie man Wikepedia-Autor wird, ist in wenigen Minuten zu erlernen – getreu dem Namen der Online-Enzyklopädie: „Wikiwiki“ ist hawaiianisch und bedeutet „schnell“.
„Als ich das erste Mal zufällig auf den Bearbeitungs-Knopf kam, dachte ich, das ist ein Scherz oder ein Software-Fehler“, sagt Kurt Jansson, Soziologie-Student und Wikipedia-Administrator aus Berlin. Seitdem hat er an mehr als 6.000 Artikeln mitgearbeitet. Der leichte Zugang zum Programm birgt kaum Risiken. Weder Anfänger noch Vandalen können dauerhaften Schaden anrichten, weil Wikipedia alle Versionen eines Artikels speichert, so dass die ursprüngliche Version leicht wieder hergestellt werden kann.
Größere Probleme bereitet den Wikipedianern die Regel vom neutralen Standpunkt, vor allem bei historischen und religiösen Themen: Ideen und Fakten sollen so dargestellt werden, dass sowohl Gegner als auch Befürworter die Beschreibung akzeptieren können. „Wir glauben nicht, dass wir den Stein der Weisen gefunden haben, wie das bei herkömmlichen Enzyklopädien häufig der Fall ist“, erklärt Jansson. „Wir befinden uns immer im Prozess. Ein Artikel, der als Dreizeiler anfängt, wird Schritt für Schritt besser – irgendwann können wir uns mit normalen Enzyklopädien messen“.
Die Artikel auf wikipedia.de sind gratis und dürfen in jeder beliebigen Form genutzt und verändert werden. Die Wikipedianer wollen das Internet so zeigen, wie es sein sollte: als ein weltweites Netzwerk, in dem der Nutzer nicht nur Konsument, sondern auch Produzent ist.
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