{"id":1276,"date":"2012-07-22T15:00:30","date_gmt":"2012-07-22T13:00:30","guid":{"rendered":"http:\/\/www.einsteins-magazin.de\/?p=1276"},"modified":"2016-02-03T17:47:38","modified_gmt":"2016-02-03T15:47:38","slug":"biber-schaffen-neue-lebensraume","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/localhost\/biber-schaffen-neue-lebensraume\/","title":{"rendered":"N\u00fctzlicher Baumeister oder gefr\u00e4\u00dfiger Sch\u00e4dling?"},"content":{"rendered":"\t<p>Seit den 60er Jahren vermehrt sich der Biber in Deutschland stetig. Viele sehen nur die Unordnung, die er durch seine vielen Baut&#228;tigkeiten anrichtet und sind genervt. Aber Valentin Mader, ehrenamtlicher Mitarbeiter des <span class=\"caps\">BUND <\/span>Kreisverbandes Biberach\/Ri&#223;, zeigt die positiven Seiten der Biber.<\/p>\n\n\t<p><strong>Bayern ist die Hochburg der Biber<\/strong><\/p>\n\n\t<p>Beim Klicken auf die einzelnen Landkreise erscheint die Anzahl der Biber, die sich in dem Landkreis angesiedelt haben. Je dunkler die Fl&#228;che ist, desto mehr Biber gibt es dort. Landkreise, f&#252;r die keine Zahlen vorliegen, sind nicht eingef&#228;rbt.<\/p>\n\n\t<p><iframe loading=\"lazy\" src=\"https:\/\/www.google.com\/fusiontables\/embedviz?viz=MAP&#038;q=select+col1+from+1J2fMWnONhXl9dq9uY7mDOe4xlOWtDEj_oZzVRI4&#038;h=false&#038;lat=48.944588962991105&#038;lng=11.407984499999998&#038;z=7&#038;t=1&#038;l=col1\" frameborder=\"no\" scrolling=\"no\" width=\"500\" height=\"500\"><\/iframe><\/p>\n\n\t<p><strong>Zur Karte:<\/strong><\/p>\n\n\t<p>In Bayern lebt inzwischen der Gro&#223;teil der deutschen Biberpopulation &#8211; 12.000 bis 14.000 Tiere besiedeln die Fl&#252;sse im Freistaat. Auf der Karte oben ist zu sehen, wie die Biber in Bayern verteilt sind. Allerdings ist bei den angegebenen Zahlen in der Karte unbedingt zu beachten, dass die Zahlen auf Sch&#228;tzungen basieren. Das Bibermanagement in Bayern ist zwar schon sehr gut aufgestellt, aber Biber sind Wildtiere und deshalb ist es unm&#246;glich, den Bestand genau zu z&#228;hlen.<\/p>\n\n\t<p>F&#252;r die Sch&#228;tzungen wurden die Biberreviere gez&#228;hlt und die Anzahl der Reviere mit 3,3 bzw. 3,5 multipliziert, denn in Biberrevieren leben im Regelfall die beiden Elterntiere mit zwei Generationen ihrer Jungtiere. Weil nicht jedes Jahr eine solche Bestandsaufnahme durchgef&#252;hrt wird, sind die Zahlen unterschiedlich alt: Sie reichen von Sch&#228;tzungen im Jahr 2008 bis heute.<\/p>\n\n\t<p>Am genauesten sind die Zahlen f&#252;r den Regierungsbezirk Unterfranken. Dort wurde Ende 2011 eine sogenannte Kartierung durchgef&#252;hrt. Da die Biber nicht einzeln gez&#228;hlt werden k&#246;nnen, werden&#160;bestimmte Biberspuren wie Burgen, Baue, D&#228;mme gef&#228;llte B&#228;ume und Fra&#223;spuren notiert und in Karten eingetragen. Solche Kartierungen lassen sich am besten von Herbst bis ins Fr&#252;hjahr machen,&#160;weil die Biberspuren zu dieser Zeit am besten sichtbar sind.<br \/>\n<div><strong>Biber &#8211; Nervende Nager oder Segen f&#252;r die Natur?<\/strong><\/div><br \/>\n<div>Der Biber ist heute eine streng gesch&#252;tzte Tierart in Deutschland. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war er hierzulande fast komplett ausgerottet worden. Grund daf&#252;r war, dass der Nager zum Fisch erkl&#228;rt wurde und somit vor allem zur Fastenzeit sehr stark bejagt wurde. Au&#223;erdem war sein Fell zum Herstellen von Kleidung und H&#252;ten beliebt. Ein Sekret, das sogenannte Bibergeil, wurde zum Herstellen von Arzneimitteln benutzt. Bis auf ein paar einzelne Tiere an der Elbe gab es am Ende des 19. Jahrhunderts keine Biber mehr in Deutschland.<\/div><br \/>\n<div>In Bayern wurde das erste Biberpaar 1966 vom Bund Naturschutz angesiedelt. In den Jahren darauf wurden weitere Biber ausgesetzt, sodass es bis 1980 ungef&#228;hr 120 von ihnen im Freistaat gab. Seitdem w&#228;chst die Population stetig. Viele Umwelt- und Natursch&#252;tzer sehen das als Segen.<\/div><br \/>\n<div>Der Biber ver&#228;ndert den Lebensraum durch seine Bauaktivit&#228;ten sehr stark. Dort wo Fl&#252;sse begradigt wurden, richtet der Biber jetzt wieder Unordnung an. Umwelt und Natur tut das gut: Durch die Umgestaltung schafft der Nager wieder Lebensr&#228;ume, die es vorher durch das Eingreifen der Menschen nicht mehr gab &#8211; er renaturiert Gebiete auf ganz nat&#252;rliche Art und Weise. So schaffen es auch Tierarten, die nur noch selten vorkommen, sich wieder vermehrt anzusiedeln. Dazu geh&#246;ren der Fischotter, der Schwarzstorch oder auch verschiedene Amphibien- und Libellenarten. Auch Pflanzenarten profitieren von der Umgestaltung durch den Biber.<\/div><br \/>\n<div>Dort wo Menschen und Biber zusammensto&#223;en, gibt es allerdings oftmals Probleme. Mit ihren D&#228;mmen verursachen sie&#160;manchmal &#220;berschwemmungen auf den benachbarten Grundst&#252;cken ihres Reviers. Au&#223;erdem graben sie Tunnel&#160;in das Ufer hinein. Auf den untergrabenen Wegen und Wiesen k&#246;nnen die Landwirte mit ihren Maschinen einbrechen.&#160;Auch die Sch&#228;den an Nutzpflanzen sorgen bei Landwirten f&#252;r &#196;rger: Zur Nahrung des Bibers geh&#246;ren n&#228;mlich auch Mais, Zuckerr&#252;ben oder verschiedene Getreidearten. In Feldern, die nah an einem Biberrevier liegen, sind oft richtige Schneisen zu sehen, nachdem sich die Biber dort bedient haben.<\/div><br \/>\n<div>Um f&#252;r solche oder &#228;hnliche Probleme L&#246;sungen zu finden, gibt es in Bayern das Bibermanagement mit seinen Biberbeauftragten. Wo es zwischen den Menschen und den Bibern zu Konflikten kommt, versuchen sie L&#246;sungen zu finden. Sie z&#228;unen B&#228;ume ein, legen Drainagen oder fangen die Biber ein. Wie man genau vorgeht, muss in jedem Fall einzeln entschieden werden. Der Gesch&#228;digte selbst darf allerdings nichts auf eigene Faust unternehmen, denn der Biber ist in Deutschland streng gesch&#252;tzt.<\/div><\/p>\n ","protected":false},"excerpt":{"rendered":"\t<p>Der Biber f&#228;llt B&#228;ume, staut B&#228;che auf oder untergr&#228;bt D&#228;mme. Kurz: Er richtet eine Menge Schaden an. So lautet zumindest das g&#228;ngige Bild in der &#214;ffentlichkeit. Doch der Biber hat auch seine positiven Seiten.<\/p>\n ","protected":false},"author":8,"featured_media":3911,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[108,98],"tags":[58,56,57,7],"_links":{"self":[{"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1276"}],"collection":[{"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/users\/8"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1276"}],"version-history":[{"count":74,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1276\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":4270,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1276\/revisions\/4270"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/media\/3911"}],"wp:attachment":[{"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1276"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1276"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"http:\/\/localhost\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1276"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}