{"id":375,"date":"2023-06-14T15:08:59","date_gmt":"2023-06-14T13:08:59","guid":{"rendered":"http:\/\/einsteins.local\/?p=375"},"modified":"2023-07-18T14:43:19","modified_gmt":"2023-07-18T12:43:19","slug":"weimar-auf-der-suche-nach-der-schoengeistigkeit","status":"publish","type":"post","link":"http:\/\/einsteins.local\/weimar-auf-der-suche-nach-der-schoengeistigkeit","title":{"rendered":"Weimar: Auf der Suche nach der Sch\u00f6ngeistigkeit"},"content":{"rendered":"\n

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Ein Spaziergang durch eine geschichtstr\u00e4chtige Stadt<\/h4>\n
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Dort wo sich Leute durch eine Einkaufsstra\u00dfe schieben, einen Fluss namens \u201eIlm\u201c entlangschlendern um ein Gartenhaus zu besuchen und maximal 25 Menschen in eine Bibliothek d\u00fcrfen, die sich Anna Amalia nennt. Wo sich ein geschichtstr\u00e4chtiges Haus neben das andere reiht, wo die Buchl\u00e4den ganze Regale voll klassischer Literatur haben und die Bauhausstudenten ihre Skizzen im Schatten der B\u00e4ume anfertigen.<\/p>\n

Dort schrieben im 18. Jahrhundert\u00a0 die Dichter und Denker der Republik ein Wort nieder, das heute kaum einem noch begegnen mag: \u201eSch\u00f6ngeist\u201c. Alt und verstaubt und ein bisschen vertr\u00e4umt mag das Wort klingen und trotzdem verliert sich das Wort im Ungewissen.<\/p>\n

Doch wenn Geschriebenes wirklich bleibt, vielleicht gibt es dann noch Sch\u00f6ngeister in Weimar…<\/p>\n <\/div>\n <\/div>\n<\/div>\n\n\n

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Vom Hoftheater zum Staatstheater<\/h2>\n\n\n\n

Vom Balkon des deutschen Nationaltheaters blicken die Theaterg\u00e4ste direkt auf das ber\u00fchmte Goethe und Schiller-Denkmal. 1791 wurde aus dem urspr\u00fcnglichen Kom\u00f6dienhaus ein Hoftheater, dessen Leitung Goethe im selben Jahr \u00fcbertragen wurde. Als Intendant sorgte er daf\u00fcr, dass sich der Ruf des Schauspiels verbesserte. Im Jahr 1825 brannte das Theater ab, doch noch im selben Jahr er\u00f6ffnete an der selben Stelle ein Provisorium.<\/p>\n\n\n

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Sch\u00f6ngeist: Ein Begriff im Wandel<\/h2>\n\n\n\n

Zur Zeit von Goethe und Schiller war der Sch\u00f6ngeist ein „sich f\u00fcr die sch\u00f6nen Wissenschaften interessierender Mensch.“ (W\u00f6rterbuch der deutschen Sprache von 1807) Urspr\u00fcnglich stammt die Bezeichnung aus dem Franz\u00f6sischen. Als „bel esprit“ wurden Menschen bezeichnet, die in der gehobeneren Gesellschaft als Vorbilder im Hinblick auf ihre Bildung und ihr Wirken angesehen wurden. Die Bedeutung des Begriffs hat sich \u00fcber die Jahrhunderte ver\u00e4ndert: Heute wird ein Sch\u00f6ngeist oft negativ als realit\u00e4tsfern und hochstaplerisch beschrieben.<\/p>\n\n\n

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"Nur das Leichtere tr\u00e4gt auf leichten Schultern der Sch\u00f6ngeist. Aber der sch\u00f6ne Geist tr\u00e4gt das Gewichtige leicht." -Friedrich Schiller<\/p>\n <\/div>\n \n <\/div>\n<\/div>\n\n\n\n

Johann Wolfgang von Goethe verbrachte 50 Jahre seines Lebens in Weimar. Dabei sah er so einige H\u00e4user von innen. Die Stadt Weimar ist bis heute stolz auf ihren ber\u00fchmten Denker – Hinweise auf seine Vergangenheit begegnen einem beim Spaziergang an den unterschiedlichsten Ecken…
Aber nicht nur Goethe und Schiller wohnten in Weimar. Immer wieder ger\u00e4t in Vergessenheit, dass auch die beiden Literaten Christof Martin Wieland und Johann Gottfried Herder und die Komponistin Anna Amalia in Weimar gelebt haben und der Stadt mit ihrem Wirken bis heute Bekanntheit und Prestige bescheren.<\/p>\n\n\n

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„Mehr Licht“<\/h2>\n\n\n\n

„Macht doch den zweiten Fensterladen auf, damit mehr Licht hineinkomme“ – laut eines Mythos sollen diese 1832 gesprochenen Worte Goethes letzte gewesen sein, bevor er in Weimar an einem Herzinfarkt starb. Was der Dichter damit gemeint hat, das bleibt wohl sein letztes Geheimnis. <\/p>\n\n\n\n

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