Wie kommt man zum Bauchreden?
Patrick Martin: Eines morgens bin ich aufgewacht und hab gedacht: "Wer spricht denn da?"
Und das kam dann alles so aus dem Bauch heraus, oder?
Patrick Martin: Nein ganz so war es nicht. Zu mir hat mal einer gesagt: "Halt den Mund". Da hab ich mir gedacht, sprech ich halt mit dem Bauch.
Hast du damit deine Lehrer schon geärgert?
Patrick Martin: Bauch reden mach ich noch nicht solange, erst seit 4 Jahren.
Bevor du zum Bauchreden gekommen bist hat du ja ein völlig anderes Leben in einem Kloster geführt. Was hat dich dazu veranlasst?
Patrick Martin: Eigentich war es meine Beziehung zu Gott. Ich hab mir gedacht, daß das der beste Weg ist, das Evangelium zu verbreiten und Menschen zu helfen. Ich habe aber nach meinem Austritt nicht damit abgeschlossen. Der Gelaube bedeutet mir immer noch sehr viel und ich schöpfe oft Kraft daraus. Ich glaube aber, daß Lachen schon ein kleines Evangelium ist.
Hast du im Kloster auch schon Bauchreden können?
Patrick Martin: Nein ich habe da weder mit dem Bauch geredet noch mit dem Bauch gebetet.
Wann hast du Bauchreden gelernt?
Patrick Martin: So vor fünf Jahren, mit 27 oder 28 ungefähr.
Man sagt ja, daß Bauchredner, die soviele Charaktere nachahmen können auch verschiedene Charaktere in sich tragen. Trifft das bei dir auch zu?
Patrick Martin: Es kommt natürlich Nichts aus mir heraus, was nicht irgendwie auch in mir drin ist. Es ist aber auch so, daß ich andere Charaktere beobachte und versuche die nachzuahmen.
Wer sind deine Vorbilder beim Bauchreden, gibt es da so eine Art Übervater?
Patrick Martin: Also mein größes Vorbild ist Jeff Dunaham - ein Bauchredner in Amerika.
Kann man vom Bauchreden gut leben?
Patrick Martin: Ja ich lebe doch.
Wieviele Auftritte hast du pro Jahr?
Patrick Martin: Ich denke, das dürften so 100 bis 150 pro Jahr sein und die sind sehr unterschiedlich, machmal arbeite ich zum Beispiel auch rein als Schauspieler.
Die Charaktere der Puppen und die Geschichten dazu, stammen die alle von dir oder lässt du dich auch von Ideen anderer inspirieren?
Patrick Martin: Grundsätzlich ist alles auf meinem Mist gewachsen.
Du engagierst dich ja auch sozial. Wie sieht das im Konkreten aus?
Patrick Martin: Im vergangenen Jahr habe ich eine Bewegung mit dem Namen "Die Bunte Arche" gegründet und auf der gleichnamigen CD verlange ich von den Kindern, die Welt wieder bunter zu machen. Und da hab ich mir gedacht, daß ich das selbst eigentlich auch machen müsste und war dann in den Flüchtlingslagern der Kosovoalbaner in Sarajevo. Dort hab ich festgestellt, daß es eine sehr wichtige Sache für die Kinder dort auch war, einfach Spaß zu haben.
Was sind deine Ziele für die Zukunft?
Patrick Martin: Ich mach im Moment ein Theaterstück zusammen mit meiner Freundin, halb Schauspiel halb Bauchreden mit dem Titel "Der ultimative Untergang der Titanik" und hoffe natürlich, daß das einschlägt, weil das endlich mal ein Stück mit Tiefgang ist.
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