In welchem Bundesland steckt nun am meisten Regionalität hinter dem Siegel? Wo wird ordentlich kontrolliert? Und wo sollte der Käufer nicht zu viel „Heimat“ hinter dem Siegel erwarten? In unserer Grafik erhalten Sie einen Überblick über Gütesiegel in Deutschland. Wenn Sie mit der Maus über die Siegel fahren, sehen Sie, welche Richtlinien dem Siegel zugrunde liegen. Für weitere Informationen klicken Sie einfach auf den jeweils beigefügten Link – er führt zu den Informationsplattformen über das Siegel ihrer Wahl.
„Da gebe ich dir Brief und Siegel drauf!“ Ein Siegel gilt als verbindlich. Ein Siegel soll glaubwürdig sein. Und immer mehr Bundesländer nutzen Siegel als Qualitätskennzeichen für Lebensmittel aus ihrer Region. In Bayern springt einem die blau-weiß geprüfte Qualität unter anderem auf Fleischwaren, Milch, Nudeln, Obst und Gemüse ins Auge. Die gekennzeichneten Lebensmittel sollen dem Käufer die Sicherheit geben, echte Regionalität im Einkaufswagen zu haben – denn die ist gefragt. In Zeiten, in denen die Welt immer undurchsichtiger erscheint, sehnen sich die Menschen nach Verbindlichkeit und Bekanntheit – auch beim Lebensmitteleinkauf.
Das Problem: nicht nur die Bezeichnung der regionalen Gütesiegel unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland, auch der erforderliche Anteil an regionalen Rohstoffen im Produkt ist verschieden. Während es die einen mit der Regionalität sehr genau nehmen, sehen es die anderen etwas lockerer: In einigen Bundesländern müssen 100 Prozent der Rohstoffe aus der Region kommen, in anderen sind es dagegen nur 50 Prozent. Auch die Kontrollverfahren der Bundesländer sind alles andere als einheitlich. Die Spannbreite reicht vom einfachen bis zum fünffachen Kontrollsystem.
Auch Discounter haben den Regionaltrend erkannt und werben mit heimatlich-klingenden Eigenmarken wie „Ein gutes Stück Heimat“, „Ein Herz für Erzeuger“ oder auch „Gutes von hier“ um ihre Kunden. Doch nicht in allen Produkten, auf denen „Heimat“ steht, ist sie auch tatsächlich drin: Die heimatlichen Kartoffeln kommen quer aus Deutschland und auch die Heimat-Möhren stammen nicht vom Acker ums Eck. Verbraucherschützer raten den Kunden daher, beim Einkauf immer genau auf die Produktangaben zu schauen.
Über das Siegel-Chaos im Supermarkt bald mehr auf Einsteins-TV!