der kutscher
Der Daimler-Maybach Stahlradwagen sieht fast aus wie eine normale Kutsche, doch es fehlt das Gespann für die Pferde. Denn der Wagen ist mit einem Otto-Motor ausgestattet und kann sich somit auch ohne Pferde bewegen. Auch der Motorwagen von Carl Benz ist ein offenes, kutschenartiges Gefährt auf drei Rädern, das von einem Gasmotor betrieben wird. Die Anmeldung seines Patents im Jahr 1886 gilt als die Geburtsstunde des Automobils. Doch eine Fahrt mit dem “Auto” war nicht leicht. Die Steuerung des Motorwagens war ziemlich kompliziert und das Auto löste bei den Menschen eher Angst als Begeisterung aus. Rund zwei Jahre nach der Patentanmeldung testete Bertha Benz, Carl Benz´ Ehefrau, den Wagen bei der ersten Fernfahrt auf dessen Alltagstauglichkeit.
Das erste Automobil setzte sich nur langsam durch. Bildrechte: Deutsches Museum
Im 20. Jahrhundert wurde ein Privatauto zum Trend. Bildrechte: Deutsches Museum
Mit 0,75 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 16 km/h fuhr sie von Mannheim nach Pforzheim und zurück – rund 180 km. Tankstellen gab es damals nicht. Deswegen musste Bertha Benz in der Stadtapotheke “tanken”. Sie kaufte das Leichtbenzin Ligorin, einen Fleckenentferner, als Treibstoff. Mit dieser Fahrt hatte sich das Automobil bewährt. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts kauften sich viele Privatpersonen eigene Autos, die sie dann auch selbst steuern konnten. Das Automobil wurde zum Trend und der Beruf des Kutschers mit der Zeit verdrängt. Heute werden Kutscher nur noch zu Hochzeiten oder Paraden gebucht.
Kutscher sein ist gar nicht so einfach. Es müssen bestimmte Fahrtechniken gelernt werden. Außerdem gehört zu den Aufgaben des Kutschers auch das Anschirren und Anspannen der Pferde sowie deren Pflege.