Über Uns
Achtunddreißig Studierende, vier Dozierende, zwei Technik-Betreuer und ein Thema. Das ist der diesjährige Jahrgang des crossmedialen Magazin-Projekts einsteins. der Journalistik Eichstätt. Vier Monate lang haben wir uns in die Welt der Einsamkeit und des Alleinseins in unserer Gesellschaft vertieft. Mit jeder Recherche, jedem Interview und jeder Story drangen wir tiefer in die Thematik vor. Wieder rausgekommen sind wir mit sechs verschiedenen Facetten, die wir dir unter anderem in Video-Reportagen, Podcasts, Online-Beiträgen und auf Social Media präsentieren. Tauche mit uns ein und entdecke die vielen Gesichter der Einsamkeit und des Alleinseins.
Eine Absage wenige Stunden vor den vereinbarten Drehtagen. Die Erfahrung wünscht man niemanden. Nun, wir hatten das Pech. Doch dank eines kühlen Kopfes, flexiblen Handelns und einer Protagonistin, die oft ihre Mails checkt, können wir nun stolz unsere Ergebnisse präsentieren.
Etwa 50 Kontaktanfragen an aktive und ehemalige Sportler:innen haben wir rausgeschickt – fast alle blieben unbeantwortet. Wir meldeten uns online in mehr oder weniger seriösen Einsamkeitsforen an, in der Hoffnung, Menschen zu finden, die über ihre Einsamkeit sprechen wollen. Am Ende war es die alte Leier: Ich kenne jemanden, der einen kennt, der einen kennt. Vier Drehtermine, zwei Podcastaufnahmen, eine kaputte Kamera und unzähligen Expert:innen-Interviews später können wir nach rheinischer Tradition festhalten: Et hätt noch immer joot jejange.
Uns war von Beginn an klar: Verwitwete Alleinerziehende findet man nicht einfach so und die Suche danach wird nicht leicht werden. Dachten wir! Alles begann mit unserem Flyer, den wir an mehrere Ortsgruppen für Alleinerziehende schickten. Und die Resonanz war überwältigend! Unzählige Menschen meldeten sich bei uns, was uns die Recherche extrem erleichterte. Unter Tränen und mit einer unglaublichen Offenheit, haben sie uns ihre Geschichte erzählt.
Unser Themenzuschnitt hat auch einige unserer Expert:innen positiv überrascht. Einsamkeit spielt im Leben vieler kranker Menschen eine Rolle – darüber gesprochen wird allerdings nur selten. Wir haben uns gefreut, dass wir trotzdem Menschen gefunden haben, die dazu bereit waren. Dabei haben wir allerdings auch gemerkt: Mit kranken Menschen ein Video zu drehen, heißt auch, mit Krankheitsausfällen zu rechnen. Doch auch mit gerafftem Zeitplan, ausgefallenem Mikro und grölenden Fußballfans im Hintergrund haben wir den Draht zur Protagonistin halten können.
„Der Weg ist das Ziel“: Wir haben gelernt, dass das für viele Menschen mehr ist als nur eine Floskel. Dafür sind wir 101.126 Schritte gelaufen, haben 1269 km mit dem Auto zurückgelegt und haben 632 Minuten Interviews mit Pilgernden und Expert:innen geführt.
Silikon-Puppen, Speed-Dating und Sexarbeit: Unsere Suche nach der Einsamkeit führte uns in fragwürdige Prostitutionsforen, dubiose Facebook-Gruppen und in die Telefonleitung von zwielichtigen Bordellbesitzern. Nach langer Suche fanden wir den Weg aus der Nische und mitten in die Gesellschaft – zum boomenden Geschäft des Online-Datings.
Ein Dankeschön geht an unsere Dozent:innen für die Betreuung unseres Einsteins-Jahrgangs und an Michael Kohl und Kilian Müller, die uns in allen technischen Belangen unterstützt haben. Von Kamera- und Ton-Equipment ausleihen, bis hin zu Tipps zum Schneiden und als Retter in der Not, wenn die Tonaufnahme mal wieder suboptimal war. Danke für Eure Unterstützung.
Fotos: Anna Grimbs, Michael Kohl, Amelie Mühlhausen und Melanie Rödel
Montage: Amelie Mühlhausen, Melanie Rödel und Simon Weber
*Transparenzhinweis: Milan Skusa konnte am Fototermin nicht anwesend sein und wurde nachträglich ins Bild hinzugefügt