Im Innersten des Tempels befindet sich das Allerheiligste. Zweimal im Jahr ereignet sich ein einzigartiges Lichtspiel: Die Sonne durchdringt bei Sonnenaufgang den 65 Meter langen Gang zum Allerheiligsten und läßt die Götter Amun-Re und Re-Harachte je sechs Minuten lang und anschließend Ramses II. zwölf Minuten lang erglänzen. Den Gott Ptha trifft dabei kein einziger Sonnenstrahl, da er der Gott der Dunkelheit ist. Dieses "Sonnenwunder" läßt auf einen vorher genau festgelegten Bauplan schließen. Die Umsetzung der Tempelanlage, die erforderlich war, um sie vor den Überschwemmungen zu retten, stellte demnach eine ungeheuere Herausforderung dar. Zusammen mit dem Großen Tempel wurde der Kleine Tempel um 64 Meter höher und 180 Meter weiter in das Landesinnere versetzt. Der Kleine Tempel ist der Göttin Hathor und zugleich der Nefertari geweiht. An der Fassade lehnen in Nischen sechs über 10 Meter hohe Standfiguren Ramses`II. und der Nefertari. Beide Tempel wären ohne internationale Rettungsmaßnahmen im Nasser-Stausee versunken. Für den Transport wurden die beiden Heiligtümer in bis zu 30 Tonnen schwere Einzelblöcke zerlegt. Den Naturfelsen des Großen Tempels ersetzt heute eine gewaltige, mit Fels verkleidete Halbkuppel aus Stahlbeton, an der die Fassade befestigt ist und in deren Hohlraum sich das Tempelinnere schiebt. Der Umbau dauerte von 1965 bis 1968 und kostete 42 Millionen US-Dollar.
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