Das Auto von morgen

Das autonome Auto: ein Fahrzeug, das ohne einen Fahrer seinen Weg im chaotischen Straßenverkehr findet. Eine Zukunftsvision, die heute schon wahr wird.

Keiner am Steuer – ungeheuer ?

Es fühlt sich ungewohnt an und vor allem etwas mulmig. Auch die Erinnerungen an den tödlichen Tesla-Unfall in den USA sind noch frisch. Der Testfahrer kam dabei im Mai ums Leben. Einem Fahrzeug also vertrauen? Das kostet einiges an Überwindung. Die Hände liegen im Schoss, das Auto bewegt sich von alleine. Das Lenkrad schlägt ein, der Wagen beschleunigt ohne Druck aufs Gaspedal. Auf einem kleinen Bildschirm kann Simon, unser EINSTEINS-Testfahrer, die genaue Position von „Leonie“ aus der Vogelperspektive verfolgen, in Echtzeit.

Leonie ist das autonome Testfahrzeug der Technischen Universität Braunschweig. Dort arbeiten seit knapp zehn Jahren Studenten und Dozenten an dem Auto der Zukunft.

video
play-sharp-fill

Hier wird geforscht: In Braunschweig, Wolfsburg, Stuttgart, Ingolstadt und München

 

Noch „unerfahren“

In fast jedem neuen Auto gibt es Assistenz-Systeme, die den Fahrer entlasten. Das sind teilautonome Hilfen wie Spurhalteassistenten, Bremsassistenten und Einparkhilfen. Die TU Braunschweig geht mit ihrem Forschungsfahrzeug „Leonie“ noch ein ganzes Stück weiter: Ausgestattet  mit zahlreichen Sensoren, Kameras und gleich drei schweren Computern im Kofferraum, ist der Prototyp in der Lage, autonom zu fahren und in Gefahrensituationen blitzschnell zu reagieren. „Leonie“ ist aber bei weitem noch nicht ausgereift, ein Teenager sozusagen. Mit Fehlern und zahlreichen Ecken und Kanten. Dazu gehört die Simulation sowie die Interpretation von menschlichem Handeln im Straßenverkehr. Aktuell muss noch ein Fahrer dem Auto sagen, wenn es an eine Ampel kommt und wann es beispielsweise eine Kreuzung überqueren darf. Die Aufgabe der Entwickler ist es demnach, dem Fahrzeug das korrekte Verhalten in jeder Situation beizubringen.

 

Die Autotechnik der Zukunft

Serienfahrzeuge werden in Zukunft autonom fahren. Wie das dann aussieht, zeigt folgende interaktive Grafik. Klickt auf das Bild und Ihr erfahrt, was sich hinter den blauen Teilen für Neuerungen verbergen:

„Maschinen sind keine moralischen Agenten“

Trotz des technischen Fortschritts: Was, wenn das Auto in Extremsituationen gerät und Entscheidungen über Leben und Tod treffen muss?
Diese Frage teilt die Meinungen: Jens Rieken, der Leiter des Forschungsprojekts an der TU Braunschweig, glaubt, dass die Fahrzeuge kontinuierlich “lernen” werden. Mit der Zeit werde sich das Auto die angemessenen Verhaltensweisen und Reaktionen in der Praxis selbst beibringen.

Zudem geht Rieken davon aus, dass durch die ständige Kommunikation der Fahrzeuge untereinander brenzlige Situationen gar nicht mehr auftreten. Soweit die Theorie. Aber was, wenn ein Unfall mit Menschen unvermeidbar ist? Wie entscheidet das Auto, wen es retten soll: Den Fahrer oder die Außenstehenden? Dazu der Ethikexperte für Maschinentechnik, Dr. Tobias Holischka, von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt:

Was passiert wenn ?

von Dr. Tobias Holischka | Experte für Maschinenethik

Dominik Bitterwolf

Valentin Nowak

Simon Schwörer

Sven Welling

Das interessiert Euch bestimmt auch:

Mehr als nur Bilder: Wie „Virtual Reality“ das Reisen re­vo­lu­ti­o­niert.

Einfach mal (r)aus: Wie lange lässt es sich ohne Handy und Co. aushalten?

Share This