Über Poli­tik und Genera­ti­on Z, den Kli­ma­schutz und einen frei­en Tag – SPD-Bun­des­tags­kan­di­da­tin Jes­si­ca Mei­er im Gespräch ohne Worte.

1. Es gibt zu vie­le alte Politiker:innen in Spit­zen­äm­tern. Wür­den Sie das unterschreiben?

2. Was muss die Poli­tik im Umgang mit der Genera­ti­on Z bes­ser machen?

3. Was wol­len Sie per­sön­lich anders machen als die ande­ren Bundestagsabgeordneten?

4. Wie haben Sie auf das Urteil des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts zum Kli­ma­schutz reagiert?

5. Was tun Sie, um das Kli­ma zu retten?

6. Wie schaf­fen Sie es, alle Ihre Auf­ga­ben unter einen Hut zu bringen?

7. Was machen Sie, wenn Sie ein­mal einen Tag frei haben?

Zur Per­son

Der Grund, war­um Jes­si­ca Mei­er (35) in die Poli­tik woll­te, er ist ein ein­fa­cher: Es ging ihr zu lang­sam vor­an in Den­ken­dorf. Egal ob bei der Schul­bus­ver­bin­dung oder den Bau­plät­zen – nir­gends ent­wi­ckel­te sich etwas wei­ter. Wenn sie Bür­ger­meis­te­rin in ihrem Hei­mat­ort wäre, sie wür­de die Ärmel hoch­krem­peln und die Din­ge ein­fach durch­set­zen. Sag­te sie zu ihrem Vater. Was sie eigent­lich gar nicht so ernst mein­te, nahm er zum Anlass, um es ver­schie­de­nen Leu­ten im Ort zu erzäh­len. Eines Tages klin­gel­te plötz­lich das Tele­fon, es war der SPD-Orts­ver­ein. Ein Tref­fen spä­ter und Mei­er war Bür­ger­meis­ter­kan­di­da­tin, obwohl sie sich nie zuvor in irgend­ei­ner Wei­se poli­tisch enga­giert hatte.

Zwar reich­te es für Mei­er nur zu Platz drei, ihr stei­ler Auf­stieg ging aber wei­ter. Inzwi­schen ist sie als Bun­des­tags­kan­di­da­tin für den Wahl­kreis Ingol­stadt nomi­niert, nach nur ein­ein­halb Jah­ren in der Par­tei. Ihre Chan­cen bei der Wahl am 26. Sep­tem­ber schätzt sie aber rea­lis­tisch ein: „Wenn man jeman­den hat, der schon so vie­le Jah­re Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ter ist, noch dazu von einer baye­ri­schen Par­tei, die eta­bliert ist, dann wird es schwie­rig“, sagt sie in Anspie­lung auf Rein­hard Brandl, immer­hin seit 2009 für die CSU in Ber­lin. „Schau­en wir mal. Ich ste­cke nicht in den Leu­ten drin.“

Wenn Mei­er nicht gera­de poli­tisch unter­wegs ist, hat sie auch sonst alle Hän­de voll zu tun. Seit 2013 arbei­tet sie als selb­stän­di­ge Inge­nieu­rin, dazu ist sie allein­er­zie­hen­de Mut­ter. Schon wäh­rend ihres Archi­tek­tur-Stu­di­ums in Regens­burg muss­te sie sich um ihren Sohn küm­mern. Zusätz­lich über­nahm sie auch noch die Rol­le der Stu­die­ren­den­spre­che­rin. Fragt man die jun­ge SPD-Poli­ti­ke­rin, mit wel­chen drei Eigen­schaf­ten sie sich beschrei­ben wür­de, ant­wor­tet sie wie aus der Pis­to­le geschos­sen: „Ehr­gei­zig, mutig und selbst­be­wusst.“ Ziel­stre­big wäre sicher­lich auch nicht fehl am Platz. Ihren Weg wird sie jeden­falls wei­ter­ge­hen, egal ob es im Sep­tem­ber mit dem Bun­des­tags­man­dat klappt oder nicht. 

Was die Genera­ti­on Z von der Poli­tik for­dert, lest ihr im Kom­men­tar „Nehmt uns end­lich ernst!“.