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Korina Dintzlin, von der "Doktor Frankenstein" bei der Murder and Mystery Tour erzählt, war nicht die einzige in Ingolstadt, die der Hexerei bezichtigt wurde. Im ausgehenden 16. Jahrhundert und im frühen 17. Jahrhundert nahmen die Hexenverfolgungen ein erschreckendes Ausmaß an, und auch Ingolstadt ist von diesem Wahn nicht verschont geblieben. Die Prozesse wurden von den Jesuiten des in Ingolstadt ansässigen Kollegs und von Juristen der Universität geleitet.
Verurteilt wurden unter anderem:
Anna Berlin, Katharina Hertzin, Barbara Mantlerin und Anna Hueberin Gollin mussten ein Jahr später dasselbe Schicksal erleiden.
1592 wurde Ursula Mathes Sibenburger lebendig auf einer Leiter verbrannt. Die Erleichterung durch Strangulieren hatte das Gericht abgelehnt.
Leider ist bei diesen Fällen nicht bekannt, was den Frauen genau vorgeworfen wurde.
Nicht alle Prozesse gingen allerdings so brutal aus. Nachdem 1593 beim Rat der Stadt ein fürstlicher Befehl eingegangen war, die Hexenverfolgungen einzustellen, setzten die Prozesse in Ingolstadt erst wieder 1618/20 ein. Diesmal hat sich der Rat der Stadt erst der Sachkompetenz der Juristischen Fakultät vergewissert. Man wollte bei den Prozessen "menschlicher" vorgehen.
Unter den Angeklagten befanden sich auch sieben Kinder. Sie wurden aber immer freigelassen, so wie die meisten Angeklagten in dieser zweiten Phase der Hexenverfolgungen in Ingolstadt.
Mehr Infos gibt es auf der Seite Ingolstädter Jesuiten und Hexenprozesse
Quellen:
Stadtarchiv Ingolstadt (Hg): Die Jesuiten in Ingolstadt. 1549-1773. Ausstellung des Stadtarchivs, der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek und des Stadtmuseums Ingolstadt, 12. Oktober 1991 bis 12. Januar 1992. Ingolstadt 1992
Berewinkel Barbara: Hexen. Geschichte einer dunklen Zeit in Bildern und Berichten. Augsburg 1998 |