Superhelden: Massenphänomen mit Nerd-Faktor
Batman, Superman oder Iron-Man – diese Helden sind jedem ein Begriff. Aber nur die Wenigsten von euch werden die Comics gelesen haben: Wie viel wisst ihr wirklich über Superhelden?
Von:
- Patrick Dirrigl
- Andreas Höhn
- Michael Oer
- Jonas Schramm
„Das war´s. Das kann ich mir nicht mehr ansehen!“, ruft Mark Waid. Er will nur eines: Den Kinosaal so schnell wie möglich verlassen. Nur weil ihn seine Freundin drängt, sitzen zu bleiben, nimmt er wieder frustriert in seinem Kinosessel Platz.
Mark Waid ist ein amerikanischer Comicautor, der im Jahr 2003 damit beauftragt wurde, die zwölfteilige Comic-Serie Superman: Birthright zu gestalten. Die Filmszene, die ihn so erzürnt, stammt aus der neuesten Superman-Verfilmung, Man of Steel, von Zack Snyder.
Superman, der makellose Held, hat bis zu Man of Steel nie etwas Böses getan – weder in einem Comic-Heft noch in einer anderen Verfilmung. Nun bringt er seinen Feind, General Zod, um.
Nicht nur Mark Waid, der sich wochenlang auf seinem Blog über diesen „Mord“ echauffierte, hat etwas gegen die Schluss-Szene: Tausende Superman-Anhänger beklagen sich in Fan-Foren darüber, wie brutal Superman Zod das Genick bricht.
In Man of Steel trifft Superman eine schwere Entscheidung.
Egal ob man die Szene zu hart oder gerechtfertigt findet, der Film einem gefällt oder nicht, Superhelden – vor allem Man of Steel – polarisieren. Und auch bei vielen anderen Helden wäre der Aufschrei groß gewesen. Schließlich gehört eine hohe Moral zu ihren typischen Eigenschaften – genauso wie übermenschliche Fähigkeiten, die neueste Ausrüstung oder ganz allgemein ein Kostüm.
Die Anfänge der Superhelden
Charaktere mit besonderen Fähigkeiten gibt es nicht erst seit den heute bekannten Comic-Superhelden. In der Literatur sind sie schon länger vertreten. Robin Hood als ausgezeichneter Bogenschütze oder Zorro, der besonders gut fechtet, können als die Vorläufer der Superhelden angesehen werden. Was die beiden zudem auszeichnet: Sie kämpfen für die Schwachen und Unterdrückten.
Der erste Superheld war Superman. Im Juni 1933 hatte er seinen ersten Auftritt in einer Kurzgeschichte im Magazin Science Fiction: The Advance Guard of Future Civilization #3. 1938 erschien der erste Comic. Der kostümierte Held entwickelte sich zu einem Verkaufserfolg für den Verlag Detective Comics, der heute unter dem Namen DC-Comics bekannt ist. Schnell wurden neue Helden wie Batman oder Flash geschaffen.
In Deutschland konnten sich die amerikanischen Superhelden nicht durchsetzen, ihre Veröffentlichung wurde von den Nationalsozialisten verboten. Reichspropagandaminister Joseph Goebbels sagte in einer Reichstagssitzung 1942: „Superman ist ein Jude!“
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges büßten Superhelden zunehmend an Beliebtheit ein. Ende der 1950er Jahre unternahm DC-Comics erste Versuche ihre Helden der Zeit anzupassen und ihnen so zu neuer Popularität zu verhelfen.
Batman, Hulk & Co: Das Superhelden-Quiz
Superhelden sind heute überall, aber kennst du dich auch wirklich mit der Materie aus? Dass Superman fliegen kann und dabei ein hautenges blau-rotes Kostüm trägt ist bekannt. Doch wofür steht das „S“ auf seiner Brust? Für Superman etwa? Falsch. In Wahrheit steht das „S“ auf Krypton, Supermans Heimatplanet, für Hoffnung. Das war zu leicht für dich? Dann schau doch mal, wie du dich in unserem Quiz schlägst.
Wenn du das Quiz aufrufst, werden dir eine Frage und vier mögliche Antworten präsentiert. Nur eine von ihnen ist richtig. Nachdem du dich für eine Möglichkeit entschieden hast, folgt die Auflösung. Darunter erhälst du zusätzliche, spannende Informationen mit denen du endlich ins Nerd-Universum aufgenommen wirst. Wie es um deine Nerd-Credibility steht, erfährst du in einer Rangliste am Ende des Quiz‘. Dieses Quiz schaffst du nur mit Superkräften. Viel Spaß!
Superhelden heute
In den 1960er Jahren bekam DC-Comics Konkurrenz: Marvel-Comics. Der Verlag hatte während des Zweiten Weltkrieges unter dem Namen Timely Publications Comics wie Human Torch und den patriotischen Captain America veröffentlicht. Ihre Comics zeichnen sich seit jeher durch vielschichtige Charaktere aus – sie besitzen Probleme wie jeder andere Mensch auch. Das Gesicht von Marvel ist Stan Lee, der wohl bekannteste Comic-Autor aller Zeiten.
Es sind aber schon lange nicht mehr ausschließlich Comics, mit denen DC und Marvel ihr Geld verdienen. Egal ob Filme, Fernsehserien oder Videospiele, sie bringen den Unternehmen Jahr um Jahr Milliarden ein. Außerdem hat sich über die Jahre ein wahrer Kult um Superhelden entwickelt. Comic-Messen sind immer gut besucht. Die größte ihrer Art – die San Diego Comic-Con –haben im vergangenen Jahr über 100.000 Menschen besucht. Und tatsächlich gibt es auch „echte“ Superhelden, also Menschen die sich verkleiden und auf der Straße für Gerechtigkeit sorgen. Die sogenannten Real Life Superheroes sind vor allem in den USA anzutreffen, aber auch auf dem Rest der Welt. Sogar in Deutschland gibt es sie schon.