1993: Medien in der Region
Die Medien, so heißt es, beschäftigen sich mit allem – nur nicht mit den Medien. An dieser Beobachtung ist sicher manches zutreffend. Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele: So haben die beiden aktuellen Neuerscheinungen auf dem Markt der Wochenblätter eigene „Medien“-Ressorts eingerichtet. Auch einsteins nr. 3 ist den Medien gewidmet, und zwar den Medien in der näheren Um-Welt.
„Medien in der Region“ – der Titel zeigt an, daß der Nachrichtenfaktor Nähe für unser Magazin eine besondere Bedeutung hat. Und das gleich in zweifacher Hinsicht: Nähe im räumlich-geographischen Verständnis – und im professionellen: Junge Journalisten nähern sich den Produkten und den Problemen, den Potenzen und den Patzern ihrer Kollegen. Sie tun das weder sehr pietätvoll noch besonders polemisch, sondern eher wie neugierige Porträtisten, die der Geschichte hinter den Geschichten auf die Spur kommen wollen.
Beim Stichwort „Medienstadt“ denkt man zuerst an die ganz Großen: an Hamburg und München, Berlin und Köln, Stuttgart und Leipzig. Aber auch in der kommunikativen Realität einer Kleinstadt spielen die Medien eine große Rolle. Wer genauer hinsieht, kann viel entdecken: Vor allem die reiche Fauna und Flora der Zeitschriften, der Mitteilungsblätter und Gruppenmedien, die sich neben und zwischen Lokalzeitung und Regionalfunk ausgebreitet haben.
Seit der ersten periodischen Zeitung, dem „Gnädigst privilegierten Eichstätter Intelligenzblatt“, erschienen vor genau 202 Jahren, hat sich das Bild der Medienlandschaft auch bei uns stark gewandelt. Die Nachrichtenzeitungen sind ergänzt worden durch die Gesinnungspresse und diese wiederum durch die stark expandierenden Unterhaltungsmedien, in denen manwie etwa beim jüngsten Sproß, dem privaten Rundfunk – den adäquaten Ausdruck unserer „Erlebnisgesellschaft“ sehen mag. Und gemäß dem Gesetz der Medienkomplementarität, das der Nürnberger Historiker und Journalist Wolfgang Riepl zu Beginn dieses Jahrhunderts als erster präzise formuliert hat, haben die neuen Medien die alten nicht verdrängt.
Geht die Entwicklung in Richtung größerer Vielfalt oder größerer Einfalt? Unsere Bestandsaufnahme zeigt: Sie geht in beide Richtungen.
Walter Hömberg, Herausgeber
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Namen
Walter Hömberg, Uli Detsch, Reiner Burger, Petra Früh, Ralph Kendlbacher, Dominik Klenk, Christoph Neuberger, Thomas Pfaffe, Petra Postert, Anabel Schaffer, Matthias Schmidt, Hans Strecker, Kerstin Zyber
Layout: Gerald Himmelein, Ralph Kendlbacher, Dominik Klenk, Klaus Meier, Anette Moosmüller, Christine Peters, Rainer Rohstock, Hans Strecker, Gerald Himmelein
Themen
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